Die Analysen und Auswertungen zum Stresstest - Konstruktion, Erfassung der Daten
Auswertung Stresstest - Teil 1
Diese Analysen und Auswertungen beziehen sich auf die Ergebnisse eines Stresstests, der seit September 2010 online kostenlos zur Verfügung steht. Er wird auch von Beratern zur Diagnostik im Rahmen des Angebots von multiask eingesetzt. Der überwiegende Teil der Ergebnisse stammt von Probanden, die den Test aus eigener Initiative heraus durchgeführt haben.
Die Datenerhebung stammt vom 29.08.2015. Der Beobachtungszeitraum beträgt demnach nahezu 5 Jahre.
Der Stresstest enthält insgesamt 54 Items. Mit diesen wird nach der Häufigkeit des Auftretens typischer Stresssymptome in den letzten 6 Wochen gefragt. Und diese Fragen zielen auf die vier Ebenen, auf denen Stresssymptome auftreten können: Körper, Kognitionen, Emotionen, Verhalten. Dies sind dann wiederum auch die Skalen in dem Verfahren.
Die Ausfüllzeit beträgt ca. 5 Minuten.
Die in den Items genannten Symptome können Folgeerscheinungen von Stress sein – also Stresssymptome. Natürlich können auch andere Ursachen eine Rolle spielen, beispielsweise physische Erkrankungen. In der Regel dürfte Stress allerdings eine bedeutende, wenn nicht sogar die entscheidende Ursache darstellen, vor allem wenn individuell eine massive Häufung von Symptomen beschrieben wird.
Die Antwortalternativen lauten:
- nie / sehr selten
- manchmal
- häufig
- sehr häufig
Diese Antwortalternativen werden mit 0 bis 3 für die Berechnungen der Rohwerte bewertet. Für die statistischen Auswertungen wurde ein ordinales Skalenniveau angenommen.
Methodisch gesehen ist die Stichprobe nicht kontrolliert. Die meisten Probanden haben den Test auf Eigeninitiative hin ausgefüllt. Es ist zu vermuten, dass dadurch die Ergebnisse eventuell systematisch erhöht sein könnten und in einer kontrollierten Stichprobe etwas geringer ausfallen würden. Die meisten Probanden haben nach einem solchen Test in den Suchmaschinen Ausschau gehalten und sind so zur dem Test gelangt. Vermutlich haben diesen Test deshalb verstärkt Probanden ausgefüllt, die eher eine nachhaltige Stressbelastung erleben.
Dennoch liefert die Analyse der Testergebnisse interessante Ergebnisse. Vorweg einige markante Fakten:
- Frauen schildern signifikant mehr Stresssymptome als Männer
- Frauen geben die Antwort „sehr häufig“ bei 20 Prozent aller Items. Also durchaus häufig.
- Bei Männern und Frauen zusammen betrachtet werden die Antworten „häufig“ und „sehr häufig“ in 42 Prozent der Fälle gegeben.
- 70 Prozent der Probanden geben an, sich in den letzten 6 Wochen „häufig“ oder „sehr häufig“ übermüdet gefühlt zu haben
- 20 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer haben in den letzten 6 Wochen Alkohol oder Medikamente mindestens „häufig“ oder gar „sehr häufig“ benutzt, um sich zu beruhigen.
Entwicklung
Mit dem Datenmaterial aus diesen Testergebnissen wurde eine verkürzte Fassung des Stresstests entwickelt, die den hier analysierten ersetzt. Auf der Basis einer Faktorenanalyse konnten 6 Faktoren bestimmt werden und der Test auf 28 Items gekürzt.